Der Kreis Ahrweiler bezuschusst die Restaurierung des letzten und einzigen Original-Personenwaggons der alten Brohltalbahn mit 5000 Euro. Das Geld ist der maximal mögliche Betrag aus dem Fördertopf des Kreises für die Vereine und das Ehrenamt.
BROHLTAL 5000 Euro für den historischen Waggon des Vulkan-Expreß': Landrat Dr. Jürgen Pföhler überreichte den Bewilligungsbescheid an die Mitglieder der Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e. V. (IBS) um ihren Vorsitzenden Joachim Hillenbrand. „Wir helfen gerne bei diesem Projekt“, sagte Pföhler dem zweiten IBS-Vorsitzenden Stefan Raab am Bahnhof Brohl.
Vier Argumente haben die Entscheidung leicht gemacht, den Maximalbetrag auszuzahlen: Erstens leisteten die IBS-Mitglieder „seit Jahren herausragende ehrenamtliche Arbeit“; zweitens engagiere sich der Verein für den Erhalt und die Restaurierung historischer Techniken; drittens verschaffe der Vulkan-Expreß dem Brohltal und weiteren Teilen des Kreises einen hohen Bekanntheitsgrad und sorge über den Tourismus für wirtschaftliche Impulse; und viertens – eine Bedingung für Zuschüsse aus dem Vereinsfördertopf des Kreises – engagiere sich die IBS in der Jugendarbeit.
Den Waggon, der derzeit in einem Spezialbetrieb in Pilsen (Tschechien) renoviert wird, hat die IBS vor vier Jahren für den symbolischen Preis von 1 Mark von der Brohltal-Eisenbahn GmbH erworben. Der Wagen ist 78 Jahre alt, trägt die interne Bezeichnung „VB 50“ und muss in sämtliche Einzelteile zerlegt werden. Die IBS rechnet mit Gesamtkosten von 80 000 Euro. Stefan Raab: „Angesichts dieser Größenordnung bedarf es trotz der Spendenbereitschaft unserer Mitglieder und der Fahrgäste sowie des Kreiszuschusses allergrößter Anstrengungen unseres Vereins, die Finanzierung zu schultern.“ Bis Jahresende soll der alte Wagen wieder neu und damit betriebsbereit sein.
In Brohl konnte Landrat Pföhler gleich das nächste Vorhaben besichtigen, das die IBS-Restaurateure in Angriff nehmen: die „Lokomotive 11“. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die einzig übrig gebliebene Dampflok der früheren Brohltalbahn.
„Für uns ist das ein Riesenprojekt“, freute sich IBS-Vorstandsmitglied Michael Baaden. Die Lok ist 97 Jahre alt. „Seit Mitte der 60er Jahre steht sie still.“ Ob das stählerne Dampfross bis zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2006 wieder flott gemacht werden kann, steht zurzeit noch nicht fest. „Das ist eine Frage der Spendenakquise“, erklärt Baaden. Drei Jahre seien bei einem solchen Vorhaben eine kurze Zeit.
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