Glühwürmchen- und Mondscheinfahrt,
Christbaum- und Nikolausfahrt - Begriffe, die man nicht sofort mit
einer Eisenbahn in Verbindung bringt, rauschen doch die modernen
Züge mit hoher Geschwindigkeit durchs Land. Ganz anders ist
das bei der über 100 Jahre alten Brohltalbahn. Gemütlich
zuckelt das Bähnchen durchs romantische Tal und lässt den
Gästen Zeit, die Natur hautnah zu erleben. Seit 25 Jahren ist
der Vulkan Express" der IBS im Einsatz.
BROHLTAL. Blumen pflücken während der Fahrt verboten." Ein solches Verbotsschild würde gut zur Fahrt mit dem Vulkan-Express durch die herrliche Landschaft passen. Mit ganzen 25 Kilometern in der Stunde schnauft die alte Dampflok von Brohl aus an den Felsen und Wiesen entlang dem Zielort Oberzissen entgegen. Dort wird die Fahrtstrecke zu steil, und für die weitere Fahrt zum Endpunkt Engeln muss eine kräftigere Diesellok die Anhänger übernehmen.
Als 1987 die Brohltalbahn wieder einmal stillgelegt werden sollte und das endgültige Aus der kleinenBahn gekommen schien, gründeten Eisenbahnfreunde spontan die IBS (Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn) als gemeinnützigen Verein und boten umfassende Hilfe zum Fahrbetrieb an. Die Brohltalbahn durfte nicht untergehen. Nur durch einen Kooperationsvertrag zwischen der Brohltal-Eisenbahn und der IBS, der ehrenamtliche, fachbezogene Zuarbeit garantierte, konnte der Betrieb aufrecht erhalten werden. Der Vulkan-Express wurde auf die Strecke geschickt - und läuft noch heute.
Nur einen Meter breit ist der Schienenstrang, der in verwegener Streckenführung, über Viadukte und durch einen Tunnel führend, 399 Meter Höhenunterschied überwindet. Vor mehr als 100 Jahren wurde er gebaut, um die im oberen Tal gewonnenen Bodenschätze, Gesteine aller Art und auch Phonolit, einem Zuschlagstoff für die Glasherstellung, einfacher zum Rhein transportieren zu können. Erst später wurde auch ein Personentransport eingerichtet, der aber im Laufe der Zeit mehrfach eingestellt und wieder eröffnet wurde. 1991, wieder drohte die Stilllegung, gründete die IBS eine eigene Betriebs GmbH und übernahm den gesamten Eisenbahnverkehr in voller Verantwortung und auf eigenes Risiko. 1993 übernahm dann als weiterer wichtiger Erhaltungsschritt die Verbandsgemeinde Brohltal die Pflege von Gleisen und Bahnkörper. Im Jahr 2000 transportierte der nostalgische Zug in der Holzklasse" altertümlicher Wagen mehr als 80 000 Fahrgäste. Eine stolze Leistung, die mit dem Rheinland Award 2000" für besondere touristische Leistungen belohnt wurde.
Am Montag, 25. März, wird nun wieder gefeiert: 25 Jahre Vulkan-Express, obwohl seine Loks und Wagen erheblich älter sind. Um zehn Uhr geht es in Brohl auf zur Jubiläumsfahrt. Vorbei geht es an der neu erstandenen Olbrück bis zum Bahnhof Engeln. Dort werden neben einem Mittagsimbiss in der Vulkanstube geführte Wanderungen in die Umgebung angeboten, ehe es um 16.30 Uhr wieder zurück nach Brohl geht. (tar)
Anmerkung (Markus Doll):
Ich bin zwar der Meinung, daß bereits von Anfang an (14. Januar
1901) der Pesonentransport zum Leistungsumfang der Brohltalbahn
gehörte und die Verbandsgemeinde die Gleise und den Bahnkörper
nicht nur pflegt, sonder Eigentümerin
Brohltal-Eisenbahn-Gesellschaft und damit der Infrastruktur ist, aber
wenn es so in der Zeitung steht...
Auch Zeitungsberichte sind
nicht immer fehlerfrei. Andere, zuverlässige Quellen sprechen
eine andere Sprache.
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